1957 – Das Jahr

Um die musikalischen Leistungen der jungen Musiker zu steigern, wurde im März 1957 der weithin bekannte Musiklehrer und Dirigent Richard Gottschald aus Dettingen verpflichtet. Unter seiner musikalischen Leitung konnte bereits am Ostersonntag 1957, nach dem Gottesdienst, auf dem Kirchenvorplatz das erste Standkonzert aufgeführt werden.

Mit Liebe und Geduld bildete Richard Gottschald die jungen Leute aus, so dass die Kapelle immer mehr zu einer musikalischen Einheit zusammenwuchs. Um die bescheidene Vereinskasse zu schonen, wurde bei jeder Musikprobe von jedem anwesenden Musiker 50 Pfennig eingesammelt, damit der Dirigent bezahlt werden konnte.

Sein erstes offizielles Konzert bot der Musikverein Hörstein am 30. November 1957 im Saal „Zum Ritter“. Zu Aufführung kamen fünf Konzertstücke unter Mitwirkung der Musikvereine aus Dettingen, Großwelzheim, Kleinostheim, Obernau und Keilberg.

In den Gründerjahren galt es schon als Tradition, am 1. Mai in aller Frühe auf den „Sechs Morgen“ oberhalb des „Hörsteiner Abtsberges“ den Mai anzublasen. Leider ist dieser sicherlich schöne Brauch im Laufe der Jahre völlig verschwunden.

1956 – Das Jahr

Bereits im Januar 1956 trat der Musikverein Hörstein dem „Blasmusikverband Vorspessart“ bei.

Ein Werbekonzert, gestaltet vom Musikverein Harmonie Dettingen unter seinem Dirigenten Richard Gottschald fand am 1. April 1956 (Ostersonntag) im Saale „Zum Ritter“ statt.

Das Gründungsfest des Musikvereins Hörstein wurde am 14. und 15. Juli 1956 auf dem ehemaligen Turnplatz der TG08, Aschaffenburger Weg, gefeiert.

 

1955 – Die Gründung

Die Gründung des Musikvereins Hörstein verdankte die damals noch selbständige Gemeinde Hörstein dem Erweiterungsbau der Pfarrkirche im Jahre 1954.

Für die Ersatzkirche im Saal des Gasthauses „Zum Ritter“ in der Hauptstraße 4, suchten der Hochwürdige Geistliche Rat Johann Schulz und der Kirchenpfleger Franz Emge  geeignete Kirchenmusik.

Um die erfahrenen Musiker Karl Rüfner und Karl Trapp scharten sich einige musikbegeisterte junge Männer aus Hörstein, die sich für die Kirchen- bzw. Blasmusik interessierten. Da die vorhandenen Musikinstrumente für die stattliche Zahl der “lernfreudigen” Jugendlichen nicht ausreichten, teilten sich mehrere Musiker in der Anfangsphase ein Instrument. Die Kirchenverwaltung kaufte trotz Geldmangel vier neue Musikinstrumente und suchte ältere Instrumente von ehemaligen Musikern zusammen.
Die kleine Gruppe traf sich nun zu regelmäßigen “Musikstunden” im Haus der geduldigen Ausbilder Karl Rüfner und Karl Trapp.

Am 17. März 1954, dem Tag der “Ewigen Anbetung” spielte die neue Kapelle zum ersten Mal bei der abendlichen Schlussprozession und begleitete musikalisch den Gesang des Liedes „Deinem Heiland deinem Lehrer“.

Die noch junge Kapelle übernahm dann von März bis Oktober die musikalische Gestaltung der Gottesdienste in der Ersatzkirche im Saal des Gasthauses „Zum Ritter“. Dieser Eifer setzte sich auch im neuen Gotteshaus fort bis am 5. Oktober 1958 die neue Orgel eingeweiht werden konnte.

Die Voraussetzungen zum Musizieren in der neu errichteten Kirche waren allerdings nicht so einfach. Da noch keine Treppe vorhanden war, mussten die Musiker mit ihren Instrumenten über eine Leiter zur Empore hochklettern, was aber keinen davon abhielt, zum sonntäglichen Musizieren in der Kirche zu erscheinen.

Um dieser bestehenden, noch jungen Musikkapelle einen finanziellen Rückhalt zu geben, wurde im Jahre 1955 der Musikverein Hörstein ins Leben gerufen. So war es vor allem der aktive Musiker Valentin Bohlender, der bemüht war, noch möglichst viele Förderer und Interessenten für die Blasmusik zu gewinnen. Gemeinsam mit dem Aktiven Hugo Stolzenberger und dem Musikfreund Lorenz Kern führte er im Dorf eine erfolgreiche Mitgliederwerbung durch.


Am 11. Dezember 1955 konnten im Gasthaus „Zur Traube“ 73 Gründungsmitglieder den Musikverein Hörstein ins Leben rufen und Valentin Bohlender zum 1. Vorsitzenden wählen. Valentin Bohlender begleitete dieses Amt bis zu seinem Wegzug im Jahre 1959.

Bei der Gründung hat es sich der Verein zur Aufgabe gestellt, die Volksmusik, insbesondere die Blasmusik zu pflegen und zu deren Erhalt beizutragen.